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Artikel der Kategorie April, 2007

Einführung: Seitenverhältnisse und Strahlensatz

23. Apr. 2007 Von: Johann Moser Kategorie: Trigonometrie Keine Kommentare →

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In der antiken Geometrie wurde bereits sehr früh ein bemerkenswerter Zusammenhang entdeckt, der als Strahlensatz bezeichnet wird: In einem rechtwinkeligen Dreieck sind die Verhältnisse zweier Seiten zueinander konstant, wenn bei gleichen Winkeln die Seitenlängen variieren.


Skizze: Hypothenuse, Gegenkathete, Ankathete bzw. Strahlensatz

Untersucht man diesen Zusammenhang etwas systematischer, so kann man folgende Sachverhalte feststellen und definieren:

  • Wird der Winkel Alpha größer (von 0° bis 90°), so wird auch das Verhältnis G:H größer, es erhält Werte von 0 bis 1.
  • Wird der Winkel Alpha größer (von 0° bis 90°), so wird das Verhältnis A:H kleiner, es erhält Werte von 1 bis 0.
  • Aufgrund des Satzes von Pythagoras gilt: (G:H)2 + (A:H)2 = 1.
  • Wird der Winkel Alpha größer (von 0° bis 90°), so wird das Verhältnis von G:A größer, ist allerdings bei 90° nicht mehr definiert (da hier A=0).

Historisch hat sich die Verwendung genau dieser genannten Seitenverhältnisse durchgesetzt. Diese Seitenverhältnisse wurden folgendermaßen benannt: (a steht für Alpha)

G:H heißt Sinus von Alpha: sin(a),
A:H heißt Cosinus von Alpha: cos(a),
G:A heißt Tangens von Alpha: tan(a).

G:A als tan(a) beschreibt übrigens die Steigung einer Geraden.

Begriffe
G ist die Winkel a gegenüberliegende Seite, A die dem Winkel a anliegende Seite. H ist die Hypothenuse, die längste Seite im rechtwinkeligen Dreieck und liegt dem rechten Winkel gegenüber.

Arbeitsanregung

  1. Skizziere ein paar rechtwinkelige Dreieecke und benenne H, G, A und a. Gib an, welche Seitenverhältnisse Sinus, Cosinus und Tangens beschreiben!
  2. Zeichne je ein rechtwinkeliges Dreieck mit H=10cm, H=5cm, H=3cm und Winkel a=30°. Berechne jeweils sin(a), cos(a) und tan(a) und beobachte, dass das Seitenverhältnis von der Länge der Hypothenuse abhängen.