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Artikel der Kategorie Januar, 2006

Wählerstromanalysen 2: Vereinfachungen

26. Jan. 2006 Von: Johann Moser Kategorie: Matrizen Keine Kommentare →

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Vereinfachungen und Modellannahmen

Die Wählerstromanalysen mit Hilfe von Wählerstrommatrizen sind ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit. Dem Modell liegen einige Vereinfachungen und Annahmen zugrunde, die hier aufgezählt sind. Je nach Zweck der Analyse kann man verschiedene Grade der Vereinfachung (Nicht-, Ungültig-, Jungwähler/innen) wählen.

1. Das hier vorliegende rechnerische Modell der Wählerstromanalyse setzt voraus, daß das Wählerstromverhalten in allen berücksichtitgten Wahlsprengel (bzw. Gemeinden, Bundesländer) gleich ist. Das heißt: Die Prozentsätze an Wählerstimmen, die zwischen den Parteien ausgetauscht werden, sind in allen Wahlsprengel (Gemeinden, …) gleich.

2. An beiden Wahlen nehmen die selben Wähler teil. Wählen Jungwähler/innen anders als Verstorbene, so ergibt das einen scheinbaren Wählerstrom. Veränderungen durch Wohnsitzwechsel werden ebenfalls nicht berücksichtigt.

3. Nichtwähler/innen und Ungültigwähler/innen können wie eine eigene Partei behandelt werden.

4. Ändert sich die Zahl der Wahlberechtigten, so können die zusätzlichen Wahlberechtigten in einem angepaßten Modell annähernd berücksichtigt werden und Rückschlüsse auf das Wahlverhalten der Jungwähler/innen gemacht werden.

5. Die Wählerstrommatrix gibt die Prozentsätze der Stimmen an. Für die Verwendung bei Wahlhochrechnung genügt das. Für politischen Analysen ist natürlich die Anzahl der „strömenden“ Stimmen von größerer Bedeutung.

6. Gibt es von einem Wahlsprengel (Gemeinde, Bundesland) noch keine Ergebnisse, so werden diese – laut Vereinfachung von 1. – aus den Ergebnissen der anderen Sprengel (Nachbargemeinden, -bundesländer) geschätzt.